Nein, die Handballer der SG Steinbach/Kronberg(/Sulzbach) haben Weihnachten nicht verpennt! Sie haben einfach beschlossen die allgemeine vorweihnachtliche Terminflut nicht weiter steigen zu lassen.
Die traditionelle Weihnachtsfeier wurde deshalb zeitlich ins neue Jahr, auf den 21.1., und örtlich ins Fußballervereinsheim verschoben – und, der Veränderungen nicht genug: Tannenzweige, Nüsse und Schoko-Nikoläuse mussten einer bereits etwas faschingsangefärbten Schnee-, Eis- und Skihütten-Deko weichen. Denn schließlich hatte der Festausschuss zu einer Après-Ski-Party eingeladen!
Kyrills Ausläufern trotzend wurde vor der Hütte gegrillt und auch so manches Pläuschchen gehalten. Die passenden Hütten-Hits gab es allerdings nur drinnen, ebenso wie das vielseitige, überaus leckere Buffet. …und, nicht zu vergessen: den Auftritt von Abteilungsleiter Peter Panek, der – à la Fußball-Torhüter – ein schlaues Zettelchen aus dem Socken zog um der Feier mit einer kleinen Ansprache in Gedichtform doch noch einen besinnlichen Touch zu verleihen.
Anschließend mischte der Festausschuss die Feier mit einem hoch-musikalischen und kreativen Wettbewerb auf. Die rund 60 nichts-ahnenden Gäste, aufgeteilt in acht völlig bunt gemischte Gruppen, outeten sich dabei zum Teil als wahre Sing- und Dicht-Stars. Die vorgegebenen Lieder wurden auf verschiedenste Weise verändert, umgedichtet, choreographisch begleitet, szenisch umgesetzt oder durch besondere solistische Einlagen dargeboten. Der große Contest der handballerischen Musikgrößen Steinbachs (und der Umgebung…) wurde eingeleitet durch die „Pink Panthers“, die fragten, was sie mit dem „Drunken Sailer“, ehm „Sailor“ tun sollten. Es folgten die „Roten Teufeln“, die mit ihren sechs gestandenen Männerstimmen und einer kindergeburtstagsähnlichen Topf-Instrumental-Begleitung die Ur-Aufführung vom handballerischen „Marmor, Stein und Eisen bricht“ darboten. Die „Blue Men“ gaben sich vor der strengen DSDS-Jurorin, der Blue Woman, größte Mühe eine einigermaßen an“hörliche“ Version von „Morning has broken“ auf die Beine zu stellen. Vom Hocker gerissen haben die „White Strippers“ – nein: DER White Stripper Dennis mit einem „Skandal im Sperrbezirk“, während „Buna Buna“ aus West Virginia als richtig starker Chor die „Landstraßen“ Ihrer Heimat besangen und meinten, das deutsche Publikum mit schrägen Übersetzungs-Einlagen über den Liedinhalt informieren zu müssen. Ob das oder der Song an sich zur guten Stimmung beitrug oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist, die Hütte bebte geradezu, als die „Lustigen orangenen Handbälle“ mit ihrem umgedichteten sowie szenisch, ja geradezu sportlich dargestellten „Der Handball ist des Peters Lust“ die Bühne einnahmen! Wie gewohnt außerordentlich gesangsstark trat „Sister Act“ auf, die mit einem Basso continuo auf „I love U, I love U, …“ den einmaligen, aber weniger kontinuierlichen Sologesang zu „Hoch auf dem gelben Wagen“ untermalten und mit einem spontanen Themenwechsel zu „Ich hab die Haare schön“ in einer Karawane die Bühne für die „Waldvögel“ räumten. Diese verliehen dem bislang euphorischen Musikwettbewerb mit einer bemerkenswert passend umgedichteten „Handballerhochzeit“ eine harmonische Schlussnote.
Mit Tanz, Musik, Dessert und großartiger Stimmung nahm die Feier ihren Lauf und wird wohl in ihrer Art einmalig bleiben – in der Form aber bestimmt wiederholt werden!
Miriam Koschel