Die personelle Lage ist zwar angespannt, aber nicht hoffnungslos. Mit gebündelten Kräften steigen die Handballer der MSG Kronberg/Steinbach/Glashütten daher nächste Woche ins Training ein.
Besondere Situationen erfordern manchmal besondere Maßnahmen: Mehr als 40 Spieler und Verantwortliche der MSG Kronberg/Steinbach/Glashütten haben sich aufgrund der angespannten Personalsituation bei der Handballspielgemeinschaft zusammengesetzt, um darüber zu reden, wie es weitergehen soll. Wie berichtet, musste die erste Mannschaft der MSG, die in der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt spielt, aus vielerlei Gründen einen ungewöhnlich großen Aderlass hinnehmen. Das Ergebnis der Sitzung: Die MSG wird die Runde in der höchsten Spielklasse des Handball-Bezirks auf jeden Fall in Angriff nehmen.
„Für uns war und ist es keine Option, die Mannschaft zurückzuziehen“, sagt Trainer Patrick Heidl. „Wir befinden uns in einem Umbruch, ja. Aber Veränderung ist auch immer eine Chance.“ Das erste Training ist am kommenden Dienstag (19.30) in der Sporthalle der Kronberger Altkönigschule.
Eine von Grund auf positive Stimmung, so Heidl, habe bei dem Treffen geherrscht, an dem MSG-Funktionäre, Trainer und Spieler aller drei Teams teilnahmen. Geplant ist für die neue Saison eine engere Trainingszusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft sowie der Jugend. Mehrere altgediente Akteure, die eigentlich kürzertreten wollten, hätten inzwischen signalisiert, bei Bedarf der BOL-Mannschaft helfen zu wollen.
Heidl freut sich zudem über Zusagen der eigenen Jugendspieler Fabian Rodenhäuser, Karsten Schmidt (beide Rückraum) und David Reusch (Außen), die bereits vorige Saison BOL-Luft schnupperten. Zudem sollen die eigenen A-Jugendlichen Adi Hadziabdic, Leonhard Luchner (beide im Tor) und Matteo Hofmann (Rückraum) dem Kader der ersten Mannschaft angehören.
Europapokal-Erfahrung
Nachdem die etatmäßigen Schlussmänner Christoph Voßhenrich (gesundheitsbedingt) und Ian Michelson (berufsbedingt) aufgehört haben, ist Heidl zudem froh, mit Haris Hadziabdic (43) einen erfahrenen Torhüter, der in Bosnien Europapokal-Erfahrung sammelte, dazugewonnen zu haben.
Woran sich weiterhin nichts geändert hat: Die MSG ist auf der Suche nach Verstärkungen. Mit dem aktuellen Kader dürfte es das Team in der Bezirksoberliga schwer haben. „Schlechte Ergebnisse werden wir zur Not akzeptieren“, so Heidl, „wir stehen alle hinter unserem Konzept.“ So schlecht könne die Lage aber gar nicht sein, sagt der frühere Spieler der TSG Oberursel andererseits, habe die MSG doch mit drei Teams so viele gemeldet wie kein anderer Taunus-Verein.
Er sei auch keinem Spieler böse, der nicht mehr zur Verfügung stehe. Im Gegenteil: Bei der MSG stehe für Rückkehrer immer eine Tür offen, sagt Heidl.
An der immer noch überschaubaren Größe des Kaders hat sich freilich nichts geändert. Dabei sei der Umbruch in seiner Mannschaft eine Chance für jeden, der Interesse hat, im Taunus leistungsorientiert Handball zu spielen, findet Heidl. Der Trainer ist guten Mutes, weitere Neuzugänge zum Trainingsauftakt und dem ersten Testspiel am 13. Juli bei der TSG Oberursel II begrüßen zu können.
Quelle: Taunus Zeitung, 5.7.2014