Männer 1

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Veröffentlicht: 08. Februar 2009

An diesem Wochenende erfolgt der Rückrunden-Start in der Handball-Bezirksoberliga der Männer. An der Spitze stehen mit MSG Kronberg/Steinbach (21:1 Punkte) und Usinger TSG (18:4) zwei Hochtaunusvereine. Den Usingern werden allerdings wegen Nichterfüllens des Schiedsrichter-Solls zwei Punkte abgezogen. Davon profitiert dann auch der Tabellendritte TV Petterweil II (17:5).

„Wir sind definitiv an der Spitze der Bezirksoberliga angekommen“, durfte MSG Kronberg/Steinbachs Trainer Hans-Jürgen Hübner erfreut und zufrieden konstatieren. Von der Meisterschaft wollte er allerdings noch nichts wissen: „Wir sind mit dem Ziel eines Spitzenplatzes in die Runde gegangen, doch wird es wohl einen Vierkampf um den Titel geben. Mit dabei sind Usingen, Petterweil und Nieder-Eschbach (12:10 Punkte, Anm. d. Red.). Die Favoritenrolle haben uns die anderen Vereine zugewiesen, doch die nehmen wir jetzt auch an.“ Zumal er seinem Team noch eine Steigerung zutraut, denn: „Wir waren in den Vorbereitungsspielen eindeutig besser als dann in den Punktspielen.“
Mit breiter Brust will man nun die zweite Spielserie angehen, denn die Vorbereitungsphase sei gut verlaufen und die Spieler fit. Ein weiterer Vorteil ist der doch stattliche MSG-Kader. „Die 21:1 Punkte waren auch ein Verdienst der konditionellen Arbeit“, fügte Hübner an, der auch den beiden vom Konkurrenten Usinger TSG gewechselten Neuzugängen, Markus Sturm und Nico Plattek, gute Leistungen bescheinigte.

Seine Mannschaft ist also gerüstet für die entscheidende Meisterschaftsphase, die mit kniffligen Aufgaben beginnt. Nach der Auftaktpartie gegen FTG Frankfurt geht es zum TV Petterweil II, ehe mit dem VfL Goldstein II der Tabellensechste auf den Tabellenführer wartet. Und dann folgt schon das Spitzenduell gegen die Usinger TSG (11. 2.). Im Hinspiel hatte es ein 29:29 und damit den bis dato einzigen Saison-Punktverlust für die MSG gegeben.

„Wir sind sehr zufrieden und stehen eigentlich besser da als erwartet“, bilanzierte Mannschaftsbetreuer Andreas Becker von der Usinger TSG nach Abschluss der Hinspielserie, um jedoch gleich anzufügen: „Allerdings haben wir am Ende der Vorrunde etwas nachgelassen. Nun gilt es, die Form der ersten Spiele wiederzufinden.“

Wie wird der Abgang der bewährten Kräfte und Leistungsträger Markus Sturm und Nico Plattek zu verkraften sein? Diese Frage ließ vor Rundenstart zunächst etwas Skepsis im Usinger Lager aufkommen. Doch dann zeigte sich, dass – so Becker – noch genügend spielerisches Potenzial vorhanden war und die Mannschaft vor allem Homogenität an den Tag legte. „So gibt es auch keinen Bruch im Spiel, wenn bei uns gewechselt wird.“

Ein UTSG-Problem könnte der kleine Kader von zehn Feldspielern werden. Vier davon studieren zudem in München, Trier, Mainz und Darmstadt und können deshalb meist nicht mittrainieren. Hinzu kommt, dass Steffen Eitzeroth und Michael Blatt aus beruflichen Gründen nur eine Trainingseinheit pro Woche absolvieren können. Alles andere als optimale Vorraussetzungen also. Becker hat sein Team dennoch im Titelkampf keineswegs abgeschrieben, obwohl er MSG Kronberg/Steinbach doch die größeren Chancen einräumt: „Dabei wird unser Spiel gegen Kronberg/Steinbach nicht das entscheidende sein. Denn schon im zweiten Spiel beim TV Petterweil II könnte der Spitzenreiter straucheln.“

Wichtig für die Usinger wird angesichts des kleinen Kaders natürlich auch sein, dass man von folgenschweren Verletzungen verschont bleibt. Derzeit ist lediglich Eitzeroth angeschlagen.

Die übrigen drei BOL-Hochtaunusclubs haben andere Zielsetzungen. Wie etwa der TV Gonzenheim, der mit 6:16 Punkten nur einen Zähler von den beiden Abstiegsplätzen entfernt ist. Abteilungsleiter Walter Birkenfeld: „Wir haben in der Endphase der Vorrunde zwar nachgelassen, wollen aber noch Platz acht und damit den Klassenerhalt erreichen.“ In Sachen Meister hatte sich Birkenfeld bereits vor Rundenbeginn auf MSG Kronberg/Steinbach festgelegt: „Und dabei bleibe ich auch.“

Spielertrainer Carsten Saam, der das Amt von Jürgen Bechmann übernommen hatte, ist mit der „Zweiten“ der TSG Oberursel zufrieden: „Die jungen Spieler sollen sich weiter stabilisieren. das gilt besonders für die Abwehr. Im Übrigen wollen wir die Großen noch ein bisschen ärgern. Und Platz fünf sollte für uns noch drin sein. Auch ich glaube an Kronberg/Steinbach. Die sind am konstantesten und auch erfahrener als die Usinger.“

„Wir haben zu Anfang der Runde vier Punkte verschenkt und stehen jetzt da, wo wir eigentlich nicht stehen wollen,“ bilanzierte Spielertrainer Manfred Müller vom SV Seulberg, dessen Truppe mit 8:14 Zählern in Sachen Klassenerhalt noch nicht aus dem Schneider ist. „Wir brauchen 15 Punkte und die wollen wir auch holen“, ist dies für Müller allerdings keine Frage. Er hofft, dass Tim Theiss seine Verletzung bald auskuriert hat. Auch die Titelfrage ist für ihn bereits beantwortet: „Für mich wird ganz klar Kronberg/Steinbach Meister!“

Eckhard Fiukowski